Madeira, auch als „die Blumeninsel des Atlantiks“ bekannt, gehört zu Portugal und liegt rund 950 km südwestlich von Lissabon im Atlantischen Ozean. Ich (Eveline) habe „Blumeninsel“ mit einem sehr freundlichen und warmen Klima, sowie lieblicher Umgebung verbunden. Doch bereits bei unserer Ankunft wurden wir von einem rauen Wind empfangen und sollten auch in den kommenden Wochen feststellen, dass das Wetter auf Madeira sehr wechselhaft, oft auch windig und – im April jedenfalls – eher kühl ist. Bestimmt waren Patric und ich – direkt aus Thailand kommend – auch etwas kälteempfindlicher als meine Eltern, die aus der winterlichen Schweiz angereist sind. 😉
Das freudige Wiedersehen mit meinen Eltern am Flughafen von Madeira hat uns jedoch die klimatischen Bedingungen schnell vergessen lassen. Einander nach 9 Monaten wieder zu sehen, und dazu noch an einem so speziellen Ort, war einfach wunderschön! Den 1. gemeinsamen Abend haben wir dann beim Essen in einem gemütlichen madeirischen Restaurant verbracht und sind früh schlafen gegangen, so dass wir am nächsten Tag ausgeruht und mit frischer Energie unsere erste Erkundungstour auf der Insel starten konnten.
Obwohl das wechselhafte Wetter ein gewisses Mass an Flexibilität bezüglich der Planung unserer Aktivitäten erforderte, war es kein ernsthaftes Hindernis um die Insel kennen zu lernen und ihre Schönheit zu entdecken. Die ersten Tage haben wir damit verbracht, Funchal und die umliegenden Ortschaften zu erkunden. Funchal ist die Hauptstadt der Insel und hat so einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Sie liegt an der eher trockenen Südküste und erstreckt sich bis hoch hinauf an die Hänge der umliegenden Berge. Das Klima in Funchal ist meist mild und sonnig, so dass wir hier oft gutes Wetter angetroffen haben, während es in anderen Teilen der Insel regnete. Was uns an Madeiras Hauptstadt besonders gut gefallen hat sind die vielen Gärten, in denen das ganze Jahr über blühende Blumen zu bestaunen sind, der Hafen, in welchem fast täglich grosse Kreuzfahrtsschiffe anlegen, die Fussgängerpromenade an der Küste die bis ins Fischerdörfchen Camara de Lobos führt, die malerischen Gässchen im alten Stadtteil, die kleinen lokalen Geschäfte & Cafés und natürlich die wunderschöne Blumenpracht im Botanischen Garten, der sich etwas oberhalb von Funchal befindet und somit auch gleich einen tollen Ausblick auf die Stadt bietet. Ebenfalls eine schöne Sicht auf Funchal bietet die Fahrt mit der Seilbahn vom Hafen ins rund 600 m höher gelegene Dorf Monte. Monte war früher ein beliebter und nobler Kurort und versprüht auch heute noch viel Charme. Auch hier gibt es einen wundervollen tropischen Garten, in welchem dank der besonderen Klimabedingungen Madeiras eine reiche Vielfalt an exotischen Pflanzen und Bäumen gedeihen.
Als Kontrast zu den vielen Gärten und Blumen gibt es auf Madeira auch dichte Lorbeerwälder, duftende Eukalyptuswälder, das Hochmoor Paul da Serra, die wunderschöne Halbinsel Ponta de São Lourenço, auf welcher der vulkanische Ursprung Madeiras noch gut sichtbar ist, steil abfallende Klippen von denen die Cabo Girão mit rund 580 m eine der höchsten der Welt ist, den eher feuchten und üppig grünen Norden, sowie unzählige Levadas, die sich durch die unterschiedlichsten Landschaftsbilder ziehen und von schönen Wanderwegen gesäumt werden. Und natürlich nicht zu vergessen: der Atlantische Ozean. Zum Baden im Meer war es (für uns) zu kalt, doch konnten wir eine Bootsfahrt machen, auf welcher wir die wunderschöne Küstenlandschaft Madeiras bewundern konnten und sogar die Möglichkeit hatten, Delfine zu sehen.
Wir haben Madeira als sehr vielseitige und abwechslungsreiche Insel kennen gelernt, die für Wanderer ein echtes Paradies ist. So viele unterschiedliche Landschaftsbilder auf so kleiner Fläche findet man wohl eher selten. Was uns insgesamt an Madeira auch sehr gut gefallen hat, war die friedliche und entspannte Atmosphäre, von der die ganze Insel geprägt war. Die Menschen, mit denen wir in Kontakt gekommen sind, waren sehr hilfsbereit und gastfreundlich – was man immer schätzt, wenn man als Tourist in einem fremden Land unterwegs ist.
Patric und ich sind nun bereits nach Hamburg weiter gereist, wo wir den letzten Teil unserer Auszeit verbringen werden. Doch bevor wir darüber berichten, wollen wir nun erst einmal die Eindrücke aus Madeira mit euch teilen. 🙂