Nun sind wir bereits seit einigen Wochen in Hamburg und haben uns hier sehr gut eingelebt. Wir wohnen im Stadtteil Rahlstedt, wo wir für die Dauer unseres Aufenthaltes bei einer jungen Familie eine kleine Wohnung gemietet haben. Rahlstedt liegt etwas nordöstlich des Zentrums und obwohl es einer der grössten Stadtteile Hamburgs ist, hat unsere Umgebung eher den Charakter eines Dorfes als der einer grossen Stadt. Rahlstedt hat sich bereits um 1900 herum zu einem beliebten Villenvorort für wohlhabende Hamburger Kaufleute entwickelt. Und so ist das Bild dieses Stadtteils auch heute noch von schönen Villen und Einfamilienhäusern geprägt. Ausserdem befindet sich eines der grössten Naturschutzgebiete Hamburgs in diesem Stadtteil, so dass es in unserer unmittelbaren Umgebung auch viel Grünfläche gibt, mit schönen Wald und Feldwegen auf denen wir gerne spazieren gehen. Im Zentrum von Rahlstedt gibt es eine Fussgängerzone mit einem Wochenmarkt sowie vielen kleinen Cafés, Restaurants und diversen Einkaufsmöglichkeiten. Kurz gesagt: wir fühlen uns richtig wohl hier. 🙂

Doch der Grund für unsere Reise nach Hamburg ist nicht die schöne Stadt an sich, sondern das Tibetische Zentrum, das nur rund 30 Gehminuten von unserer Wohnung entfernt liegt und an welchem wir nun seit knapp 2 Jahren als Fernstudenten am systematischen Studium des Buddhismus teilnehmen. Dieses Studienangebot gibt es bereits seit 1988 und es ist eine der Hauptaktivitäten des Tibetischen Zentrums. Darüber hinaus bietet das Tibetische Zentrum jedoch auch viele weitere Kurse & Seminare an und engagiert sich aktiv im Bereich der Flüchtlingshilfe, indem es seit rund 38 Jahren Projekte in Indien und Tibet unterstützt.

Das systematische Studium des Buddhismus ist inhaltlich nach dem Vorbild der grossen Klosteruniversitäten in Tibet und Indien gestaltet, wird hier jedoch in etwas vereinfachter Form vermittelt, so dass es berufsbegleitend absolviert werden kann. In Europa gibt es nur sehr wenige Möglichkeiten, die Inhalte der Buddhistischen Lehren auf so authentische und systematische Weise zu studieren. Konzipiert wurde das Studium von Geshe Thubten Ngawang. Er kam auf Wunsch S.H. des Dalai Lama im Jahre 1979 nach Hamburg und lehrte hier bis zu seinem Tod im Jahre 2003. Seitdem ist nun als Nachfolger Geshe Pema Samten als ständiger Lehrer im Tibetischen Zentrum tätig. Neben seiner Lehrtätigkeit hier in Hamburg ist er auch Abt des Klosters Dargye in Ost-Tibet. Über das Leben und die Arbeit von Geshe Pema Samten läuft zur Zeit gerade eine sehr spannende Dokumentation in einigen Deutschen Kinos. Der Film mit dem Titel „Ein Land singt OM MANI PADME HUM“ porträtiert die Arbeit von Geshe Pema Samten in Hamburg, Indien und Tibet. Link zum Trailer & Website des Films.

Für uns ist die Zeit, die wir hier vor Ort verbringen können eine enorme Bereicherung. Wir sind von unseren Mitstudenten, den Lehrern und den Mitarbeitenden des Tibetischen Zentrums sehr offen und herzlich empfangen worden und können viele spannende Eindrücke aus dieser Zeit hier mit nach Hause nehmen. Und natürlich ist durch den direkten Kontakt zu den Menschen hier vor Ort, die sich für das Tibetische Zentrum interessieren und engagieren auch eine viel persönlichere und tiefere Verbindung entstanden, als es aus der Ferne möglich war. Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir nun die letzten Wochen unserer Auszeit hier verbringen können und geniessen die Zeit sehr.

In diesem Beitrag teilen wir gerne ein paar bildliche Eindrücke aus unserer näheren Umgebung mit euch – weitere Bilder & ein Bericht zu unseren Erkundungstouren durch Hamburg folgen im nächsten Beitrag. 🙂 Herzliche Grüsse & bis bald…