3 Monate haben wir nun in Hamburg verbracht und haben währenddessen auch die Zeit genutzt, die Hamburger Innenstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten etwas näher kennen zu lernen.

Eines unserer ersten Ausflugsziele war „Deutschlands Tor zur Welt“  – der Hamburger Hafen – der täglich Anlaufstelle für eine Vielzahl von Schiffen aus aller Welt ist. Rund 10’000 Seeschiffe sollen jährlich in den drittgrössten Hafen Europas einlaufen, der mit einer Fläche von 7200 Hektar eine beachtliche Grösse aufweist. Man könnte Tage damit verbringen, mit Schiffchen und Bussen durch den Hafen zu fahren um mehr über seine Geschichte und die heutige Entwicklung in Erfahrung zu bringen. Doch Patric und ich haben uns fürs Erste für den Bereich der Landungsbrücken, die Hafencity und die Speicherstadt entschieden. Unser Ausflug hat an den Landungsbrücken im Stadtteil St. Pauli begonnen, von wo aus wir mit einer kleinen Fähre zur Hafencity gefahren sind und auf dem Weg dorthin bereits erste Eindrücke von der riesigen Hafenanlage, einfahrenden Schiffen und hoch gestapelten Containern mit Waren aus aller Welt sammeln konnten.

Angelegt hat unsere Fähre dann direkt vor dem neusten Wahrzeichen Hamburgs – der Elbphilharmonie – einem riesigen Konzerthaus in der Hafencity, das Tradition und Moderne in einem Gebäude vereint. Die Hafencity ist eine der derzeit grössten innerstädtischen Baustellen Europas. Hier entsteht ein komplett neuer Stadtteil, der (nach seiner Fertigstellung im Jahre 2025) die Fläche der Hamburger Innenstadt um ganze 40% vergrössert haben wird. Wir haben einen Spaziergang durch den bereits fertig gestellten Teil am Dalmannkai gemacht, der wirklich schön geworden ist und mit seinen vielen netten Cafés & tollem Ausblick auf Elbe und Hafen zum Schlendern und Verweilen einlädt.

Unmittelbar angrenzend an diesen Teil der Hafencity befindet sich die Speicherstadt, eine der Hauptattraktionen Hamburgs. Die Speicherstadt gilt als der weltweit grösste zusammenhängende Komplex von Lagerhallen und wurde ab 1883 erbaut. Gelagert wurden hier früher hochwertige Güter wie Kaffee, Tee, Gewürze und Kakao. Heute sind in der Speicherstadt vorwiegend Agenturen, gastronomische Betriebe und eine Vielzahl an Museen und Ausstellungen untergebracht. Eines der Museen haben wir besucht – das Gewürzmuseum mit dem Namen Spicy’s. Hier konnten wir viele interessante Details über Geschichte, Handelsrouten, Anbau und Verwendung von Gewürzen erfahren, denen nicht nur wegen ihrer köstlichen Aromen, sondern auch wegen ihrer Heilwirkung seit Jahrtausenden in allen Kulturen dieser Welt grosse Bedeutung beigemessen wird.

Aber nicht nur die Region um den Hafen herum, sondern auch die Hamburger Innenstadt hat einiges an spannenden Sehenswürdigkeiten zu bieten. So haben wir bei einem unserer Spaziergänge durch die Stadt zum Beispiel die St. Michaelis Kirche entdeckt, die von aussen betrachtet zwar sehr imposant aber eher düster aussieht, im Innern jedoch ein echtes Juwel ist. Schöne Bauwerke haben wir auch rund um den als Flanier- und Shoppingmeile bekannten Jungfernstieg gefunden, an welchem als wohl bekanntestes Gebäude das Hamburger Rathaus steht – ein wirklich beeindruckendes Bauwerk!

Als Kontrast zu den vielen Gebäuden und Strassen gibt es in Hamburg auch einige wunderschöne Parkanlagen, von denen uns „Planten un Blomen“ besonders gut gefallen hat. Der Name ist, wie wir gelernt haben, plattdeutsch und bedeutet Pflanzen und Blumen. Dieser riesige Park beherbergt diverse Themengärten, wovon wir den Rosengarten, den japanischen Landschaftsgarten sowie den botanischen Garten mit dem dazugehörigen Tropenhaus besucht haben. Gerade bei sommerlichen Temperaturen ist es besonder schön, sich mitten in dieser liebevoll gestalteten Anlage auf eine der vielen Parkbänke zu setzen und die Umgebung zu geniessen.

Insgesamt können wir sagen, dass uns Hamburg mit allem was wir bisher gesehen und erlebt haben wirklich ans Herz gewachsen ist und wir uns in den vergangenen 3 Monaten auch immer wieder an der Offenheit und Herzlichkeit der Hamburger Bevölkerung erfreut haben. Besonders schön finden wir auch, dass hier viel Wert auf kulturelle Offenheit gelegt und der Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen gefördert wird.

Nun geniessen wir noch die verbleibende Zeit hier in Hamburg, bevor wir dann definitiv die Heimreise antreten. Einige Tage werden wir sicherlich noch in der Lüneburger Heide verbringen, wo wir das alljährliche Sommerfest des Tibetischen Zentrums besuchen wollen. Wir hoffen auf schönes Wetter, so dass wir auch davon ein paar bildliche Eindrücke mit euch teilen können.